Buchtipps der Städtli-Bibliothek
Aktueller Buchtipp:

Todesengel
Ein neuer Fall für die temeramentvolle Chefermittlerin Giulia de Medici:
Ein rätselhafter Mord an einer 29-jährigen Frau in Chur erschüttert nicht nur Graubünden. Das Opfer wurde am Waldrand auf einer Parkbank drapiert, als lebe es noch. In seinem Mund steckt ein seltsamer Gegenstand. Die erfahrene Chefermittlerin der Kantonspolizei Graubünden übernimmt den Fall. An ihrer Seite steht wie immer Nadia Caminada, ihre beste Freundin und eine renommierte Profilerin.
Gemeinsam nehmen sie die Ermittlungen auf und stossen auf eine schaurige Parallele: Im Sommer 1983, während des berüchtigten Emmentaler Blutsommers, wurde eine der drei getöteten jungen Frauen auf exakt die gleiche Weise inszeniert. Könnte derselbe Mörder am Werk gewesen sein, oder haben sie es mit einem Nachahmungstäter zu tun? Während Giulia und Nadia händeringend nach Spuren und Verbindungen zwischen den beiden Fällen suchen, wird der malerische, in herbstlichen Farben leuchtende Crestasee zum Schauplatz eines weiteren Verbrechens.
Philipp Gurt: Todesengel, Campa, 381 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.10.2025
Bisherige Buchtipps:

Wie Risse in der Erde
Als 17-jährige verliebt sich Beth in den schönen und klugen Gabriel. Am Ende eines leidenschaftlichen, flirrenden Sommers jedoch zerbricht ihr Glück. 13 Jahre später lebt sie glücklich mit ihrem Mann auf einer Farm. Sie kümmern sich aufopferungsvoll um Land und Tiere und geniessen ihre noch immer grosse Liebe. Doch dann kehrt Gabriel mit seinem Sohn Leo in das Dorf zurück und reisst alte Wunden auf. Beth hat einen Sohn verloren - damals war er so alt, wie Leo jetzt. Ihre Gefühle brechen mit Wucht über sie herein, und sie trifft eine verheerende Entscheidung. Ein Mensch wird sterben, und ein anderer wird dafür büssen. Doch wer wirklich die Schuld trägt, bleibt bis zum Schluss das grosse Geheimnis.
Die Geschichte zeigt das Leben in all seinen Facetten: Schönheit, Schrecken, Geburt, Tod, Liebe, Verlust, Lust und Schmerz – dieses verrückte Nebeneinander von Gegensätzen, das überwältigend sein kann.
Claire Leslie Hall: Wie Risse in der Erde, Piper, 397 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.09.2025

Die Liebe sucht ein Zimmer
Im Warschauer Ghetto 1942 erklingt aus einer kleinen Seitenstrasse Musik, Gelächter und Applaus. Ein Theaterstück feiert Premiere, eine heitere Musikkomödie «Die Liebe sucht ein Zimmer». Die junge Schauspielerin Sara wartet nervös auf ihren Auftritt. Mit leuchtenden Augen schaut sie vom Bühnenrand ihrer grossen Liebe Edmund zu, wie er die Zuschauer in den Bann schlägt und sie ihr Elend vergessen lässt. Da tritt Michal zu ihr, der Intendant des Theaters und ihr Verflossener, und macht Sara ein verlockendes Angebot. Er wird nach der Vorstellung aus dem Ghetto fliehen und bietet ihr ein Ticket in die Freiheit. Er will sie retten - vor den Nazis, dem Typhus und dem Hunger. Doch mit ihm zu fliehen würde bedeuten, Edmund zurückzulassen und ihn vermutlich nie wiederzusehen. Sara muss sich entscheiden - zwischen der Liebe und dem Überleben.
Dafür hat sie nur jene neunzig Minuten Zeit, in der sie mit Edmund, Michal und den anderen Schauspielern auf der Bühne steht.
David Safier schreibt ein ergreifender Roman über drei junge Schauspieler im Warschauer Ghetto.
David Safier: Die Liebe sucht ein Zimmer, Rowohlt Kindler, 331 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.09.2025

Perfect Crime - Wenn niemand dir glaubt
Sie alle haben ein Geheimnis. Doch nur einer würde dafür morden.
Als erfolgreiche Autorin kennt Emilia menschliche Abgründe nur aus ihren eigenen Büchern. Bis zu dem Tag, an dem ein schreckliches Unglück ihr wohlbehütetes Leben in der Londoner Vorstadt aus der Bahn wirft. Der Vorfall stammt unverkennbar aus ihrem aktuellen Thriller. Doch wie kann das sein? Nur eine Handvoll Menschen kennt den Inhalt ihres unveröffentlichten Krimis und kommt als Täter infrage. Emilia beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und muss mit Grauen feststellen, dass jeder in ihrem Umfeld Geheimnisse hütet - die Freundin, der sie alles anvertraut, der Vater, der immer an ihrer Seite war. Und sogar ihr Ehemann, neben dem sie jeden Abend friedlich einschläft. Emilia weiss, dass alle lügen. Doch wer von ihnen trachtet nach ihrem Leben?
Ein fesselnder Phychothriller über Wahrheit, Verrat und dunkle Geheimnisse.
Claire Douglas: Perfect Crime - Wenn niemand dir glaubt, Penguin Verlag, 396 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.08.2025

Der verliebte Schwarzbrnner und wie er die Welt sah
Småland 1852: Algot Olsson, Sohn eines Schweinezüchters, bleibt nach dem Tod seines Vaters nur ein Kartoffelacker und ein Destillierapparat für den Hausgebrauch. Doch Algot hat Grips, Geschäftssinn und eine Idee: Für die Gleisarbeiter, die gerade die ersten Eisenbahnschienen verlegen und wie alle Schweden nur grauenvollen Fusel gewohnt sind, brennt Algot richtig guten Schnaps und ist damit so erfolgreich, dass der missgünstige Graf Bielkegren ihn mit allen Mitteln sabotiert.
Zum Glück hat Algot gute Freunde an seiner Seite: den aus Bayern geflohenen Druckermeister Helmut, der es mit der Wahrheit manchmal nicht ganz so genau nimmt, und dessen ebenso hübsche wie resolute Tochter Anna Stina. Gemeinsam trotzen sie den Intrigen des Grafen, und so wird aus Algots Schwarzbrand kurzerhand «Apotheker Otterdahls Tropfen gegen trübe Gedanken» - ein weiterer Verkaufsschlager und, wie sich zeigt, wahres Wundermittel, das nicht nur des Königs Zahnschmerzen heilt, sondern sogar Kriege vereitelt. Doch hilft es auch bei hoffnungsloser Verliebtheit?
Um endlich mal wieder herzhaft und unbeschwert zu lachen, braucht es kein Wundermittel - sondern nur den neuen Roman Jonas Jonasson.
Jonas Jonasson: Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah, C. Bertelsmann, 428 Seiten
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Buchtipp publiziert am 01.08.2025

Der Duft des Lebens
Der junge Glasbläser Aviv erhält von dem zwielichtigen Arzt Kaminski den Auftrag, fünfzig Glasfläschchen zu produzieren. Dieser schmiedet den perfiden Plan, Sterbenden die Seelen zu rauben, um sich daraus eine eigene, vollkommene zu erschaffen. Seit er herausgefunden hat, warum er zu keiner Art von Liebe fähig ist, beschleicht ihn die Ahnung, die anderen seien mehr als er, mehr Mensch. Doch der Glasbläser Aviv deckt die Machenschaften des Arztes auf, und es beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod. Wird es ihm gelingen, die in den Fläschchen gefangenen Seelen zu befreien?
Die Erkenntnisse, die Aviv bei seinen Entdeckungen sammelt, führen ihn zu einem tieferen Verständnis des Menschseins.
Die Autorin, Clara Maria Bagus, zeigt nach ihrem erfolgreichen Debut in ihrem neuen Roman wieder mit ungeahnter Tiefe wie jeder aus sich selbst eine Welt hervorbringen kann, in der sich zu leben lohnt.
Clara Maria Bagus: Der Duft des Lebens, Ullstein leben, 343 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.07.2025

Die Magnolienkatzen
Als Katzenmama Mimi, der kleine Taro und seine vier Geschwister ganz unvermittelt in Norikos Leben treten, weiss sie noch nicht, dass mit der Katzenfamilie auch das Glück in ihr Haus einzieht. Denn die Kunst der Achtsamkeit und unsere tiefe Sehnsucht nach Begegnungen, die von Liebe geprägt sind, lassen sich nirgends besser erfahren als im Umgang mit den schnurrenden Persönlichkeiten.
Auf der Suche nach Inspiration besucht Schriftstellerin Noriko Morishita einen Shinto-Schrein und flüstert: "Schenk mir Glück". Schon am nächsten Tag erlebt sie eine Überraschung. Unter dem Magnolienbaum, den einst ihr Vater pflanzte, entdeckt sie einen Wurf Kätzchen und die Katzenmutter. Niemand in der Nachbarschaft ist bereit, sich um die neugeborenen Tiere zu kümmern: So beginnt ihr Zusammenleben mit Mimi, dem kleinen Taro und seinen vier Geschwistern, die Norikos Leben völlig verändern. Und dabei mochte sie Katzen nicht einmal.
"Die Magnolienkatzen" erzählt von der wachsenden Zuneigung zwischen Noriko und ihren tapsigen Mitbewohnern. Dank ihnen macht Noriko überraschende Entdeckungen über sich selbst, das Leben und vor allem über das Glück und das Streben danach.
Noriko Morishita: Die Magnolienkatzen, Klett-Cotta, 247 Seiten
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Buchtipp publiziert am 01.07.2025

Der Maulwurf
Eine Familie. Ein Maulwurf. Und jede Menge Ärger.
Schluss mit Grossstadt, ab aufs Land! Sascha und Anna kaufen ein Haus und ziehen mit Teenietochter Marie in die Dorfidylle. Das passt prima zu Saschas neuer Stelle als Nachhaltigkeitsbeauftragter und dazu, dass Anna für ihren beruflichen Neustart Freiraum braucht. Marie, als engagierte Umweltaktivistin, liebt die Natur sowieso, nur die Spinnen nicht. Doch das Landleben wird schwieriger als gedacht. Es gibt manipulative Rasenmäherverkäufer und argwöhnische Nachbarinnen, und da ist dieser Maulwurf, der bald den ganzen Garten umpflügt. Ordnungsfreak Sascha sagt dem Maulwurf den Kampf an. Doch bald muss sich die Familie fragen, wer hier eigentlich in wessen Territorium eingedrungen ist. Und was der Tote nebenan damit zu tun hat.
Der Bestsellerautor, Mark Spörrle, zielt mit seiner köstlichen Satire irrwitzig und treffsicher auf den Zeitgeist ab.
Mark Spörrle: Der Maulwurf, Wilhelm Heyne Verlag, 349 Seiten
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Buchtipp publiziert am 15.06.2025

Die Meisterdiebin
Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit: Von 1936 bis 1945 stellte eine spektakuläre Diebstahlserie in Schweizer Luxushotels die Polizei vor ein Rätsel. Bei über neunzig Einbrüchen wurden Schmuck, Uhren, Geld und sonstige Wertgegenstände im Gesamtwert von heute umgerechnet rund 3,5 Millionen Franken erbeutet. Erst 1946 konnte die Täterin ermittelt und verhaftet werden.
Das Leben dieser Frau, die fast ein Jahrzehnt lang für die Ermittlungsbehörden ein Phantom geblieben ist, hat Christine Jaeggi zu ihrem Buch «Die Meisterdiebin» inspiriert. Ihre Protagonistin, die jüdische Kaufhauserbin Elise, flüchtet vor den Nationalsozialisten, die ihr alles genommen haben, aus Wien in die Schweiz. Als Emigrantin erhält sie keine Arbeitsbewilligung. Verzweifelt sucht sie einen Ausweg, um nicht als mittellos zu gelten und die Ausweisung zu riskieren. Zudem muss sie eine hohe Bürgschaft aufbringen, um auch ihre Mutter und ihre Schwester in die Schweiz zu retten. Und sie will Rache nehmen.
Christine Jaeggi: Die Meisterdiebin, Zytglogge, 391 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.06.2025

Die kleine Villa in Italien
Lia Bathurst braucht dringend eine Auszeit. Privat und beruflich steckt die Künstlerin in einer Sackgasse - warum also nicht den Sommer an der Amalfiküste verbringen? Schon lange träumt Lia davon, die weissen Sandstrände, das türkisblaue Meer und die italienische Küche zu geniessen. Aber niemals hätte sie geglaubt, dass sie hier auch auf die Spuren ihres leiblichen Vaters stossen könnte. Ein Vater, von dem sie bis vor ein paar Wochen überhaupt nichts wusste! Und nun steht sie vor den Toren seiner hübschen Villa und hofft, endlich mehr über ihre Wurzeln zu erfahren.
Wenn da nur nicht Ernestos unausstehlicher Manager wäre. Raphael hält Lia für eine Erbschleicherin und ist entschlossen, sie zu entlarven. Selbst wenn das bedeutet, dass er sie nicht mehr aus den Augen lassen darf und die beiden sich immer näherkommen.
Eine schöne, leichte Urlaubslektüre, die mit ihrem italienischen Flair punktet.
Julie Caplin: Die kleine Villa in Italien, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 429 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.05.2025

Pi mal Daumen
Sie begegnen sich zum ersten Mal in einer Vorlesung: Der hochbegabte Oscar ist 16 hat einen Adelstitel und ist noch nie mit der U-Bahn gefahren. Moni Kosinsky hat drei Enkel, mehrere Nebenjobs und liebt knalligen Lippenstift und hohe Absätze. Sie ist fest entschlossen, sich heimlich den Traum von einem Mathe-Studium zu erfüllen.
Doch im Hörsaal wird Moni für eine Putzfrau gehalten und belächelt. Wie kommt sie dazu, sich für eines der schwierigsten Fächer überhaupt einzuschreiben? Und woher kennt sie den berühmtesten Professor der Uni?
Bald muss nicht nur Oscar feststellen, dass Monis Verstand und Beharrlichkeit grösser sind als ihre Wissenslücken. Denn Mathematik schert sich nicht um Fragen der Herkunft, des Alters und des Aussehens. Oscar dagegen kämpft mit dem Alltag und findet ausgerechnet in der warmherzigen Moni eine Vertraute, die seinem Leben eine entscheidende Wendung gibt. Bald verbindet die beiden Aussenseiter eine Freundschaft, die niemand für möglich gehalten hätte.
Ein leichtfüssiger, raffinierter, tragikomischer Roman über eine schillernde Heldin und eine ungewöhnliche Freundschaft, die weit über Fragen nach der vierten Dimension und schlechtes Mensa-Essen hinaus durchs Studium und Leben trägt.
Alina Bronsky: Pi mal Daumen, Kiepenheuer & Witsch, 270 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.05.2025

Lückenbüsser - Kluftinger ermittelt
«Wählt's den Klufti. Also mich. Und jetzt lasst mir meinen Frieden, ich muss endlich was schaffen, Himmelarschkreizkruzifixmalefizsaubande!»
Es ist ein grosser Tag für Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der einen Einsatz in den Bergen leitet. Der Einsatz läuft völlig aus dem Ruder, ein Polizist kommt ums Leben. Ist Kluftingers chaotische Planung schuld am Tod des Kollegen? Eigentlich kann er schlechte Schlagzeilen überhaupt nicht gebrauchen, denn er kandidiert für den Gemeinderat - zunächst nur als Lückenbüsser, um die Liste zu füllen. Aber als er erfährt, dass sein Intimfeind gegen ihn antritt, ist sein Ehrgeiz geweckt. Schnell wird klar, dass mehr hinter dem Todesfall in den Bergen steckt als ein tragisches Unglück. Kluftinger steht vor der wichtigen Frage: Warum musste der Kollege sterben? Und was bedeutet das für die Sicherheit des bekannten Ex-Politikers, dessen Bodyguard er war.
Volker Klüpfel: Lückenbüsser – Kluftinger ermittelt, Ullstein, 428 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.04.2025

Intermezzo
Intermezzo ist die Geschichte zweier ungleicher Brüder. Peter, Anfang dreissig, ist ein charismatischer, desillusionierter Menschenrechtsanwalt; Ivan, zehn Jahre jünger, ein ernsthafter und introvertierter Schachspieler. Als Ivan klein war und Peter ein Teenager, standen die beiden sich nahe, später wurden sie einander immer fremder. Nun haben sie ihren geliebten Vater verloren, was alte Wunden aufs Neue aufreisst.
Dann lernt Ivan Margaret kennen, deren Ehe gerade zerbrochen ist. Die Zuneigung zwischen ihnen ist echt, doch ihr Altersunterschied droht ihre Liebe zu zersprengen. Unterdessen verliert Peter seinen Halt. Er ist mit Naomi zusammen, einer jungen Studentin, doch er kann das frühere Leben mit Sylvia, seiner ersten Liebe, nicht hinter sich lassen. Entwurzelt, verletzt, voller Reue, erscheint das Leben ihm schal und kaum zu ertragen.
Ihre Schuldgefühle, ihre Suche nach Sinn und Nähe treiben beide, Ivan und Peter, zu den Frauen in ihren Leben. Doch jeder von ihnen muss einen Weg finden, eine übermächtige Aufgabe zu meistern: wirklich zu trauern. Und wirklich zu lieben.
Mit ihrem neuen Roman lässt Sally Rooney, alle Zuschreibungen hinter sich und beweist, dass sie wie kaum jemand sonst wahrhaft menschliche Charaktere zu zeichnen versteht. Menschliches Begehren, menschliche Verzweiflung, menschliches Erkennen, das Geheimnis menschlicher Verbindung. Intermezzo ist aufwühlend und tröstend, eine Geschichte von Brüdern und Liebenden, erzählt mit der Spannung eines lang angehaltenen Atemzugs, der sich schliesslich zu einer Auflösung von aussergewöhnlicher emotionaler Wucht öffnet.
Sally Rooney: Intermezzo, Claassen, 490 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.04.2025

Die Spielerin
Von der Bankerin in Zürich zur weltweit operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia - ein Roman über eine unauffällige Frau.
Eine junge Frau zieht in den 1990er Jahren aus der niedersächsischen Provinz nach Zürich, um als Investmentbankerin Karriere zu machen. Dort lernt sie die Welt der Bad Banks kennen, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Als ihre Karriere jedoch stagniert, erkennt sie, wie viel Freiraum es ihr gewährt, eine Frau zu sein, die übersehen wird. Abseits der Legalität investiert sie bald Millionen. Vor Gericht schliesslich schweigt die junge Frau. Ihre Geschichte erzählen andere.
Mit «Die Spielerin» erschafft Isabelle Lehn eine ambivalente Heldin, die ihre Unscheinbarkeit zu nutzen weiss. Ein smarter und geschmeidiger Roman einer unbestechlichen Autorin - und ein aufregendes Spiel mit unseren eigenen Erwartungen. Inspiriert von einer wahren Geschichte.
Isabelle Lehn: Die Spielerin, S.Fischer, 270 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.03.2025

Was du mir bedeutest
Stockholm 2022: Hanna Stiltje ist eine gefeierte Künstlerin, die am Höhepunkt ihrer Karriere steht. Doch Hanna selbst lebt sehr zurückgezogen und es scheint, als gäbe es niemanden in ihrem Leben, der ihr wirklich etwas bedeutet. Doch dann sieht sie bei ihrer neuen Ausstellung jemanden im Publikum, der längst verdrängte Erinnerungen in ihr wachruft. Erinnerungen an ihre große Liebe, ihre idyllische Heimat, aber auch an das tragische Ereignis, das dafür sorgte, dass sie nie mehr dorthin zurückkehrte. Hanna spürt, dass dies ihre letzte Gelegenheit sein könnte, sich mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen. Doch kann sie wirklich einen Neuanfang wagen?
Sofia Lundberg: Was du mir bedeutest, Goldmann, 367 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.03.2025

Liebe ist gewaltig
Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, prügelt sie und seine Frau. Juli wird älter, fordert ein Ende der Gewalt, deren Realität von der Mutter vehement abgestritten wird. Einzig ihre Geschwister und eine Maus geben Halt. Doch wie kann man sich befreien, wenn man weder den Eltern noch den eigenen Erinnerungen traut? Die Befreiung gerät zum Feldzug gegen die Eltern und das eigene Ich.
Drei Jahrzehnte folgen wir Juli, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen.
Die Autorin erzählt ein eindringlicher Roman über Verletzungen, eine mögliche Heilung, voller Originalität und Wärme, vom Erwachsenwerden in dieser fürchterlichen Familie, von ihren Versuchen der Rebellion, Befreiung und auch nach ihrem Wunsch nach Zugehörigkeit.
Claudia Schumacher: Die Liebe ist gewaltig, dtv Verlag, 372 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.02.2025

Herzklopfen in Wildberry Bay
Zwanzig Jahre nach dem traumatischen Verlust ihrer Mutter bei einem Flugzeugunglück an der kanadischen Ostküste kehrt Helena Stern zum ersten Mal an die Absturzstelle zurück. Ausgerechnet in der Nähe eines Gedenksteins am Rande des malerischen Fischerdorfs Wildberry Bay stürzt sie bei einem Unwetter in die stürmische See und wird von einem Fremden gerettet. Zwischen Helena und Luke prickelt es sofort. Doch dann finden sie heraus, dass sie sich schon viel länger kennen, als ihnen klar war. Trotzdem begreift Helena nicht, warum Luke sich ihr gegenüber plötzlich so merkwürdig verhält. Sie ahnt nicht, dass er ein Geheimnis hütet, das ihre Gefühle für ihn schon bald zunichtemachen könnte.
Miriam Covi: Herzklopfen in Wildberry Bay, Wilhelm Heyne Verlag, 544 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.02.2025

Der Brieffreund aus Svealand
Nach einem Schicksalsschlag, den Ana verkraften muss, findet sie Trost bei ihrem ehemaligen Schulkameraden, dem schwedischen Autor Tjorben, mit dem sie seit Jahren eine enge Brieffreundschaft aufrechterhält. Als es ihr wieder besser geht, reist sie zu ihm ins winterliche Svealand, um sich persönlich für seine Unterstützung zu bedanken. Doch als sie dort eintrifft, wird sie nicht von ihm, sondern von Jördis empfangen, die sich als seine Lebensgefährtin vorstellt. Sie erklärt Ana, dass Tjorben sich in seinem Landhaus aufhalte, um in aller Abgeschiedenheit an einem neuen Drehbuch zu arbeiten. Dennoch schickt sie Ana nicht fort, sondern bietet ihr ein Gästezimmer an. Tage vergehen und Ana spürt, dass etwas nicht stimmt. Sie versucht, Licht ins Dunkel zu bringen und begibt sich auf eine Suche, die nicht nur ihr Leben verändern wird.
Frieda Lamberti erzählt eine Geschichte über Freundschaft und Familie.
Frieda Lamberti: Der Brieffreund aus Svealand, HarperCollins, 256 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.01.2025

Die Tage mit dir
Zwei Jahrzehnte, zwei Koffer, ein Versprechen ...
Es ist der Sommer 2001, ein Internat in den Highlands, Abschlussball. Hanna aus Berlin und der Schotte Neil sind Freunde. Als sie auseinandergehen, geben sie sich ein Versprechen: Sie werden einander immer Unterschlupf bieten, egal wann, egal unter welchen Umständen. Als Pfand für diesen Pakt behält Neil einen Notfallkoffer von Hanna, sie nimmt seinen mit nach Berlin.
Schon bald beschleicht sie die Ahnung, dass neben Zahnbürste und Lieblingskleid auch ihr Herz in Schottland geblieben sein könnte. Doch dann schlägt das Leben zu: Man sieht sich zu selten und die Jahre vergehen, es gibt viele kleine Notfälle, aber nicht den einen Ernstfall, und der Koffer wird vom Ziel brennender Sehnsucht zum fernen Trost und schliesslich zum Staubfänger auf dem Schrank. Bis einer vor der Tür des anderen steht.
Ein herzerwärmender Liebesroman über verpasste Chancen, übers Scheitern und Weitermachen, die Suche nach Heimat und diese eine Liebe.
Valerie Bendorf: Die Tage mit dir, Piper, 394 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.01.2025

Das Fest
Der einst gefeierte Filmregisseur Jakob glaubt, alles verloren zu haben. Seine Karriere ist vorbei, seine letzte Beziehung über zehn Jahre her, er fühlt sich alt, der Körper ist schwach und der Kopf ohne Ideen. Es gibt nichts zu feiern, verkündet er am Morgen seines fünfzigsten Geburtstages. Doch seine beste Freundin Ellen ist anderer Meinung. Und sie schickt ihn auf eine Reise durch seine Vergangenheit.
Das Fest von Lucy Fricke ist ein Buch aus der Mitte des Lebens. Sie erzählt von Verlusten und Ängsten, vom Verzeihen und von Freundschaften, ohne die wir nicht wären, wer wir sind. Mit tiefer Melancholie und unerschütterlicher Komik blickt ein Mann zurück auf sein Leben, das gerade erst beginnt.
Lucy Fricke: Das Fest, Claassen, 138 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.12.2024

Das Buch der Schwestern
Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.
Die Autorin Amélie Nothomb hat einmal mehr ein aussergewöhnliches Buch über die verschiedenen Spielarten der Liebe geschrieben.
Amélie Nothomb: Das Buch der Schwestern, Diogenes, 158 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.12.2024

Treibgut
Sommer auf Cape Cod. Alle Mitglieder der Familie Gardner verheimlichen etwas. Ken, ein erfolgreicher Geschäftsmann mit Vorzeigefamilie und politischen Ambitionen, versucht mit aller Macht, seine Ehekrise zu verbergen. Abby ist Künstlerin und schämt sich dafür, immer noch auf das Wohlwollen ihres Bruders angewiesen zu sein. Adam, der Vater der Ken und Abby, sieht unterdessen seinem 70. Geburtstag entgegen. Um ein letztes Mal als Forscher zu glänzen, setzt der brillante Meeresbiologe heimlich seine Medikamente ab und das mit fatalen Konsequenzen.
Während Adams Festtag unaufhaltsam näher rückt, verschärfen sich die Konflikte zwischen den Geschwistern. Dann erscheint eine Unbekannte auf der Bildfläche, und bringt alles, woran Abby und Ken geglaubt haben, zum Einsturz.
Ein fesselnder, mitreissender und geschickt erzählter Roman über eine komplizierte Familie und lang gehütete Geheimnisse.
Adrienne Brodeur: Treibgut, Kindler, 464 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.11.2024

Ich komme nicht zurück
Hanna, Zeyna und Cem - eine leuchtende Freundschaft, die in einem Sommer in den späten Achtzigerjahren ihren Anfang nimmt. Gemeinsam wachsen sie in einer Arbeitersiedlung im Ruhrgebiet auf, bilden eine Wahlfamilie, in der Herkunft keine Rolle spielt. Zuhause ist, wo sie zusammen sein können. Doch je älter die Kinder werden, umso klarer treten die Unterschiede zwischen ihnen hervor. Mit dem 11. September 2001 wird ihre Freundschaft endgültig vor eine Zerreissprobe gestellt, bis sich die Risse zwischen Hanna und Zeyna zum Bruch ausweiten. Jahre später kehrt Hanna zurück in die alte Heimat, in die Wohnung ihrer verstorbenen Grosseltern. Die Stadt steht still, und Hanna fühlt sich einsam. Cem, ihr Fels, ist immer noch da, aber Zeyna schon seit Jahren aus ihrem Leben verschwunden. Hanna begibt sich auf die Suche - nach Zeyna, nach Spuren ihrer Geschichte, nach dem, was damals zwischen sie fiel.
Sprachlich zupackend und gleichzeitig poetisch erzählt Rasha Khayat von den Leerstellen in unserem Leben und wie wir sie zu überwinden suchen, von der unendlichen Liebe in einer ungewöhnlichen Familienkonstellation und einer tiefen Freundschaft in einer Welt, die aus den Fugen gerät.
Rasha Khayat: Ich komme nicht zurück, DuMont, 175 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 01.11.2024

Das Wunder von Bahnsteig 5
Jeden Morgen nehmen sie denselben Zug nach London, die Passagiere in Wagen 3. Iona, eine Ratgeberkolumnistin und extravagante Erscheinung, hat sich sogar Namen für ihre Mitreisenden ausgedacht: Der-einsame-Teenager, Die-hübsche-Leseratte oder Der-arrogante-Breitbeinige. Als routinierte Pendler wechseln sie kein Wort miteinander. Bis sich der Breitbeinige eines Tages an einer Weintraube verschluckt und womöglich erstickt wäre, hätte ein junger Mann ihn nicht gerettet. Dieser Einsatz des Krankenpflegers Sanjay bewirkt ein Wunder. Die Menschen im Zug beginnen miteinander zu reden. Aus sechs Fremden, die nichts gemeinsam haben als ihren Arbeitsweg, wird eine Gemeinschaft, in der alle füreinander da sind. Denn Hilfe braucht jeder von ihnen ...
Ein wunderbares Meisterwerk von Clare Pooley! Warmherzig, humorvoll, berührend und mit unvergesslichen Figuren.
Care Pooley: Das Wunder von Bahnsteig 5, Goldmann, 397 Seiten
Foto/Quelle: Buchhaus.ch
Buchtipp publiziert am 15.10.2024